Der wilde Mann
502
Märchentyp AT: 502; cf. 314
Grimm KHM: Der Eisenhans 136
Ein König hat einen
wilden Mann (ein seltsames Wesen, das die Landschaft
verwüstet) gefangen und stellt es in einem Käfig zur
Schau. Es besteht ein strenges Gebot am Hof, dass der
Käfig nicht geöffnet werden darf. Eines Tages spielt der
Königssohn mit einem Ball (einem Pfeil) in der Nähe des
Gefangenen, wobei sein Spielzeug in den Käfig fällt.
Dieses kann er nur dadurch wieder bekommen, wenn er den
Schlüssel bei der Mutter stiehlt und den Waldmenschen
befreit. Dies geschieht, und da dem Sohn die Todesstrafe
droht, nimmt der Waldmann den verzweifelten Jungen mit
sich. Vom Waldmensch erhält der Junge magische Dinge
(Flöte) und zauberische Fähigkeiten. Nachdem er den Wald
verlassen hat, gelangt der Prinz unerkannt und als
Missachteter an einen Königshof. Dort gewinnt er dreimal
die Freierprobe um die Hand der Prinzessin: im Turnier,
beim Drachenkampf und im Ritt auf den Glasberg. Er wird
als Held erkannt, den die Prinzessin heiratet.
Anmerkung
Literatur
Buchholz, B. u.a.: Beiträge zur schwäbischen
Literatur- und Geistesgeschichte I. Weinsberg 1981.
Leach, E.R.: Magical hair. In: Journal of the royal
anthropological institute of Great Britain and Ireland 88,
1958, p. 147-164.
Röhrich, L.: Dienst beim Dämon. In: EM 3, p. 655-657.
Rölleke, H.: Eine bisher unbekannte Beiträgerin zu den
KHM der Brüder Grimm. In: Fabula 24, 1983, p. 264-268.
Röth, D.: Kleines Typenverzeichnis. Hohengehren
1998.
Velie, A.R.: The dragon killer, the wild man and Hal. In:
Fabula 17, 1976, p. 269-274.
Märchen
>> The
princess and the glass mountain
Hinweise
>> Der Eisenhans
Variantenverzeichnis
>> Märchen-Suchdienst
Der Eisenhans. Grimm/KHM 136
Der wilde Mann. Basile/Italien 1,1
Ivan, der Ziehsohn, und Marfa, die Ziehtochter.
Afanasjew/Russland 125
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