Wettsreit in
  Schlagfertigkeit 853
  Märchentyp AT: 853
  Grimm KHM:
  
  
  Eine Prinzessin wird demjenigen
  versprochen, der sie in einem Redewettbewerb oder in
  Schlagfertigkeit sprachlos machen kann. Ein Bursche macht
  sich auf den Weg, findet unterwegs einige (unnütze) Dinge
  und holt sie während des Gesprächs bei passender
  Gelegenheit hervor. Meistens spricht die Prinzessin
  anfangs schon von ihrer "Hitze", was die
  verdutzten und überraschten Freier verstummen lässt.
  Doch der junge Bursche (Dummling) weiss immer noch einen
  passenden Ausdruck, bis ihr nichts mehr in den Sinn kommt
  und sie ihn heiratet.
  
  
  Anmerkung
  
  Das Märchen ist aus früherer Zeit nur mit einer
  mittelalterlichen deutschen Variante und einer
  französischen aus dem 16. Jahrhundert belegt. Im
  nördlichen Europa ist der Schluss mit dem Einsperr- und
  Nein-Motiv seltener und dürfte ursprünglich nicht zum
  Märchen gehört haben. Das Einsperrmotiv findet sich u.a.
  in dem Märchen 301* (Magische Gegenstände) und in 580
  (Aller Frauen Gunst). Das Nein-Motiv tritt von Anfang an
  als selbständiges Märchen auf, wahrscheinlich im
  Mittelalter und vermutlich auf romanischem,
  möglicherweise italienischem Sprachgebiet entstanden.
  Dass man solche Schlagfertigkeitswettbewerbe mit anderen
  Preisen als der Hand einer Prinzessin wie in 852 (Das ist
  eine Lüge) hatte, zeigt der Wortstreit zwischen Erik und
  Götvara in Saxos 5. Buch. Er war jedoch so derb, dass
  Saxo sich weigerte, ihn niederzuschreiben.
  
  Literatur
  Propp, V.J.: Die historischen Wurzeln des
  Zaubermärchens. München 1987.
  Röth, D.: Kleines Typenverzeichnis. Hohengehren
  1998.
  Thompson, S.: The Folktale. New York 1951.
  
  Märchen
  >> Das grosse Buch der
  Zaubermärchen
  
  Hinweise
  
   
  
  
  Variantenverzeichnis
  >> Märchen-Suchdienst
  
  top