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Die Prinzessin zum Lachen bringen 559

Märchentyp AT: 559
Grimm KHM:


Eine Prinzessin wird demjenigen Mann versprochen, der sie zum Lachen bringt. Ein Junge erfüllt diese Aufgabe mit Hilfe von dankbaren Tieren (Maus, Käfer) oder mittels Zauberdinge: Ein Seil, das bindet und schnürt, eine magische Geige etc. Er bringt damit verschiedene Leute in komische Situationen und die Prinzessin zum Lachen. Der Junge wird jedoch eingesperrt, da er als Dummling nicht genehm ist als Bräutigam einer Prinzessin. Doch befreit er sich mit Hilfe der dankbaren Tiere. Er besiegt in der Hochzeitsnacht mit List und mit den Tieren (Wespen) seine Mitbewerber um die Prinzessin, welche ihn schliesslich heiratet.


Anmerkung

Obwohl das Märchen zum Schwank tendiert, zeigt es zwei häufig vorkommende Märchenmotive: Die dankbaren Tiere als Helfer, ohne welche die Heldinnen und Helden keinen Erfolg haben würden, und die Heiratsaufgabe (Heiratswettbewerb) um eine Prinzessin bzw. um den Thron. Dabei haben die Freier verschiedene schwierige Brautaufgaben zu lösen. So muss z.B. etwas aus der Ferne gebracht werden, oder die Klugheit des Bewerbers wird geprüft. Dazu gehört auch die Erprobung durch einen Ritt auf den Glasberg oder das Erklettern des himmelhohen Baumes, worauf die Prinzessin entrückt wurde. Vor allem Mythen, Sagen und Epen zeigen den Zweikampf zweier Bewerber als Entscheidung. In unserem Märchen handelt es sich um eine friedliche, besonders herzliche Variante der Freierprobe, denn dieser muss seine Klugheit unter Beweis stellen und die Königstochter zum Lachen bringen. Damit ist auch gesagt, dass es sich eigentlich nicht um einen Dummling handelt, denn er überlistet alle und wird durch die Heirat mit der Prinzessin König. Diese wird manchmal als schwermütig beschrieben, was dem Sachverhalt nicht gerecht wird. Denn sie ist eigentlich "liebeskrank" und erwartet ihren männlichen Partner zur Heiligen Hochzeit, so dass ihr Lachen auch einen mythologisch-erotischen Sinn bekommt.


Literatur

Derungs, K. (Hg.): Keltische Frauen und Göttinnen. Matriarchale Spuren bei Kelten, Pikten und Schotten. Bern 1995.
Propp, V.J.: Die historischen Wurzeln des Zaubermärchens. München 1987.
Ranke, K.: Schleswig-holsteinische Volksmärchen. Kiel 1955.
Röhrich, L.: Märchen und Wirklichkeit. Wiesbaden 1974.
Schenda, R. (Hg.): Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Giambattista Basile. München 2000, p. 598.

Scherf, W.: Das Märchenlexikon. München 1995.


Märchen

>> Das grosse Buch der Zaubermärchen


Hinweise

 


Variantenverzeichnis

>> Märchen-Suchdienst

Der Mistkäfer, die Maus und das Heimchen. Basile/Italien 3,5
Die Zarentochter, die nie lächelte. Afanasjew/Russland 297
Eichhorn, Käfer, Maus. Zingerle/Tirol 2,51


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