Die wunderbaren
  Helfer 513A
  Märchentyp AT: 513AB; cf. 301B,
  571, 653
  Grimm KHM: Sechse kommen durch die ganze Welt 71; Die
  sechs Diener 134
  
  Ein junger Held, vielfach von übernatürlicher Geburt,
  zieht in die Welt hinaus und begegnet Leuten mit
  wunderbaren Eigenschaften. Diese begleiten ihn entweder zu
  Fuss oder auf einem mit der Hilfe einer klugen Alten oder
  von ihnen selbst gebauten Schiff, das zu Land und zu
  Wasser gleich gut fährt. Oft gilt es, im Wettlauf mit
  einer Prinzessin deren Hand zu gewinnen oder um den Kopf
  zu kommen. Der Held gewinnt mit Hilfe der besonderen Leute
  (Schnelläufer, Scharfäugiger, Hellhöriger etc.), doch
  stellt ihm nun der Vater der Prinzessin eine Menge
  Aufgaben, wie Hitze auszuhalten, einen ganzen gebratenen
  Ochsen aufzuessen, einen in einen See geworfenen Ring zu
  holen, ein Mädchen zu bewachen, eine seltsame Frucht zu
  holen etc. Auch diese Aufgaben werden mit Hilfe der
  besonderen Begleitung gelöst.
  
  Anmerkung
  Die wunderbaren Helfer waren eines der wichtigsten
  Mittel der Märchenerzähler, um die wechselnden
  Schicksale des Helden und gleichzeitig die Lösung seiner
  Aufgaben zu gestalten. Wir finden daher die Motive dieses
  Märchens oft in anderen Märchen in verschiedenen
  Zusammenhängen. Die ersten Spuren des Märchens liegen
  weit zurück. Sie gehören zur Argonautensage. Der beim
  Zentauren Cheiron aufgezogene Königssohn Jason baut dort
  mit Hilfe - nicht einer alten Frau, sondern von Pallas
  Athene selbst und Argos, dem grossen Schiffsbauer, das
  Zauberschiff, das den Namen Argo trägt und schneller ist
  als alle anderen Schiffe (argos = schnell), und bemannt
  dessen fünfzig Ruderplätze mit Männern, die mehr oder
  minder wunderbare Eigenschaften besitzen, wie dem
  scharfäugigen Lynkeus, dem Faustkämpfer Polydeukes, den
  vogelschnellen Bläsern Kalais und Zetes, dem die Gestalt
  wechselnden Periklymenos, dem auf dem Wasser gehenden
  Eufemos, dem allwissenden Mopsos usw. Als Jason dann mit
  der Prinzessin, d.h. der zauberkundigen Medea, in sein
  Land zurückkehrt, tötet sie den König unter dem
  Vorwand, ihn einer Verjüngungskur zu unterziehen, worauf
  Jason sein Nachfolger wird.
  Am Hof König Artus’ gab es nach dem Welschen
  Mabinogion aus dem 14. Jahrhundert Läufer, Scharfäugige,
  Hellhörige, Fresser und Säufer. Wie bekannt, heisst es
  auch vom Gott Heimdal, dass er hellhörig war - so wie der
  Helfer in diesem Märchen das Gras wachsen hörte. Der
  Gott Frejr besass nach den beiden Edden das Schiff
  Skidbladner, das in Snorris Edda (Kap. 41-43 und 61) immer
  günstigen Wind hatte, wohin man auch fahren wollte, und
  das bei Bedarf in einen Beutel gesteckt werden konnte,
  gleichwie das Schiff des Burschen in die Tasche
  hineinpasste.
  Im Volksmärchen begegnet man den wunderbaren Helfern
  als geborgtem Motiv hauptsächlich im Märchen vom
  Bärensohn (301), im Batamärchen (318) sowie in den
  Märchen 507A und 519. Im Batamärchen können wir fast
  von einem besonderen Überlieferungszweig sprechen. In der
  von Kleinasien nach Indien gehenden Überlieferungsreihe
  sind nämlich fast sämtliche Varianten mit den
  wunderbaren Helfern verbunden. Im Punjab nähert sich das
  Märchen dann den Kunstfertigen Brüdern (653), um in der
  Mongolei den, man kann sagen, eigentümlichen Schluss mit
  dem Tod der Heldin zu übernehmen.
  In Griechenland haben wir eine bemerkenswerte Variante
  (Hahn Nr. 63). Der Held segelt mit einem goldenen Schiff
  nach dem Reich, in dem "die Schönste der Welt"
  sich aufhält, um sie für den König des Landes zu holen,
  und dort begegnet er seinen wunderbaren Helfern, unter
  ihnen dem Trinker. Mit deren Beistand löst er die ihm
  gestellten Aufträge und gewinnt die "Schönste der
  Welt", und mit ihr an Bord kehrt er in seine Heimat
  zurück. Sie tötet jedoch heimlich den König des Landes
  und verheiratet sich mit dem Helden, den sie als den von
  ihr verjüngten König ausgibt, und lässt ihn diesem
  nachfolgen. In einem ähnlichen serbischen Märchen mit
  Verjüngungsmotiv ist überdies von dem goldenen Fell
  eines Widders die Rede. Es gibt daher wenig Zweifel
  darüber, dass wir hierin eine auf der Balkanhalbinsel
  vererbte Überlieferung mit denselben Wurzeln vor uns
  haben, aus denen die Argonautensage kommt. Von besonderem
  Interesse ist der Trinker in der griechischen und einer
  anderen ihr nahestehenden, serbischen Variante. Unter den
  Aufgaben begegnen wir der im Orient nicht ungewöhnlichen
  und aus der Bibel bekannten Probe, sich in einem
  brennenden Ofen aufzuhalten. In den beiden Varianten ist
  es der Trinker, der mit dem in seinem Magen vorhandenen
  Vorrat an Wasser den Ofen kühl hält, in der Bibel ist es
  ein Engel, der das Verschmachten der Eingeschlossenen
  verhindert.
  Weiter nördlich wird ein Helfer mit entsprechender
  Funktion eingesetzt. Das ist der Frostmann. Wir können
  ihm von Serbien in das westslawische Gebiet und von dort
  teils nach dem Osten in die baltischen Länder und die
  Sowjetunion, teils nach dem Westen über die Höhe des
  Harzes nach Norddeutschland und in die Niederlande, teils
  schliesslich nach Norden bis Skandinavien folgen. Dies ist
  ein wichtiger Zweig des Märchens, und mit ihm geht
  mitunter auch das wunderbare Schiff.
  Inzwischen scheint das Märchen wie so viele andere das
  nördliche Europa auch auf anderem Weg erreicht zu haben.
  Etwa um das Jahr 1400 erzählt der Italiener Sercambi von
  einem jungen Mann, der mit dem Beistand wunderbarer Helfer
  eine Prinzessin im Wettlauf besiegt. Der Läufer hat einen
  so grossen Vorsprung, dass er sich hinlegt, um zu
  schlafen. Dies hört der Hellhörige, worauf der Schütze
  ihn mit einem wohlgezielten Schuss aufweckt. Der Bläser
  lässt die Prinzessin Gegenwind haben. Damit gewinnt der
  Jüngling die Hand der Prinzessin. Ein Schiff wird nicht
  erwähnt. Dieser Typ hat sich dann, teilweise auf
  literarischem Weg, über ganz Europa verbreitet. Wir
  finden ihn u.a. bei Basile (gest. 1632) im Pentamerone
  (III,8), bei Mme. d’Aulnoy (gest. 1705) und bei Grimm.
  Das Motiv vom eingeschlafenen Läufer geht auf ein
  alexandrinisches Vorbild in einigen apokryphischen
  Apostellegendarien zurück, während der Wettlauf selbst
  uns an den Mythos von der schönen Atalante erinnert, die
  zusammen mit den obenerwähnten Argonautenfahrern jagte.
  Dieses alexandrinische Vorbild nebst dem burlesken Humor,
  den wir sowohl bei Sercambi wie bei Basile, d’Aulnoy und
  Grimm finden, verät die Herkunft dieses halb
  literarischen Überlieferungszweiges aus dem Orient. Bei
  den Arabern finden wir nämlich schon im 14. Jahrhundert
  eine Travestie des Märchens, die besonders bei Basile in
  seinen Übertreibungen und in den Namen der Helfer
  wiederkehrt. Es ist jedoch Basile allein, der den Helden
  zu einem Däumling macht. Es ist deutlich, dass eine
  ursprünglichere Überlieferung ohne Schiff den Arabern
  einmal bekannt war und dass diese ihrer Travestie zugrunde
  lag. Die Varianten im Vorderen Orient, die ziemlich
  zahlreich sind, lassen alle das Schiff vermissen. An
  dessen Stelle finden wir oft ein fliegendes Vehikel.
  
  Literatur
  Propp, V.J.: Die historischen Wurzeln des
  Zaubermärchens. München 1987.
  Ranke, K.: Schleswig-holsteinische Volksmärchen. Kiel
  1955.
  Schenda, R. (Hg.): Das Märchen der Märchen. Das
  Pentamerone. Giambattista Basile. München 2000, p. 579,
  600.
  Scherf, W.: Das Märchenlexikon. München 1995.
  Wesselski, A.: Deutsche Märchen vor Grimm. München, Wien
  1942.
  
  Märchen
  >> The
  King of Lochlin's Three Daughters
  
  Hinweise
  Schon ums Jahr 1400, berichtet der Italiener Giovanni
  Sercambi "De bono fatto" eine ähnliche
  Geschichte. Durch Schlauheit und Glück gelangte ein
  Bauernsohn aus dem Mailändischen in den Besitz einer
  grossen Geldsumme und ritt, nachdem er seinen unfeinen
  Namen Pincaruolo mit Torre vertauscht hatte, nach
  Frankreich, wo König Philipp alle Freier seiner Tochter
  Drusiana töten liess, wenn diese sie im Wettlauf
  überwand. Unterwegs stiess er auf den behenden Läufer
  Rondello, der grade ein Reh einholte, und nahm ihn in
  seinen Dienst; dann gewahrte er auf der Erde ausgestreckt
  einen, der das Gras wachsen hörte, Sentimento mit Namen,
  einen Schützen Diritto, der mit der Armbrust eine
  Schwalbe im Fug traf, und einen gewaltigen Bläser Spazza,
  der durch seinen Hauch eine Windmühle trieb. Mit diesen
  vier Dienern zog Torre in Paris ein und warb beim König
  um die Hand der Prinzessin. Während er in Verwahrsam
  genommen wurde, erhielt sein Läufer Rondello eine lederne
  Flasche, die er an der Quelle in Saint-Denis füllen und
  zurückbringen sollte, ebenso Drusiana. Wie der Wind eilte
  Rondello zum Ziel und begegnete auf der Rückkehr der
  Prinzessin, die kaum den halben Weg zurückgelegt hatte.
  Mit süssen Worten beredete sie ihn, ein wenig auszuruhen,
  und tauschte, als er eingeschlafen war, ihre noch leere
  Flasche mit seiner gefüllten. Als aber Rondello ausblieb,
  schöpften seine Gesellen Argwohn; Spazza hielt mit seinem
  Blasen die heimeilende Drusiana auf, Sentimento legte das
  Ohr auf die Erde und vernahm Rondellos Schnarchen, und
  Diritto weckte ihn durch einen Schuss gegen die Flasche,
  so dass er rasch aufsprang, nochmals zur Quelle lief und
  vor der Prinzessin in Paris anlangte. Ihr Herr hielt
  darauf mit Drusiana Hochzeit und belohnte seine Diener
  reichlich. - In Basiles Pentamerone 3, Nr. 8, sind es
  fünf Diener statt vier, die der reiche Dummling Moscione
  annimmt: Blitzschnell (Furgolo), Hasenohr (Aurecchia à
  leparo), Triffgut (Ceca deritto), Bläser (Sciosciariello)
  und Starkrücken (Forte schena). Nachdem Blitzschnell die
  Königstochter Ciannetella überwunden hat, soll noch ein
  zweiter Wettlauf stattfinden; dabei vermag Blitzschnell,
  dem die Prinzessin einen gefeiten Ring geschenkt hat,
  keinen Schritt zu tun; auf Hasenohrs Rat schiesst Triffgut
  den Stein aus dem Ring, so dass der Läufer doch noch den
  Preis gewinnt. Der König will sich vom Dummling mit Geld
  loskaufen, schickt ihm aber, als Starkrücken alle
  Schätze fortträgt, Bewaffnete nach. Da treibt sie der
  Bläser mit seinem Hauch auseinander.
  Eine deutsche Bearbeitung mit veränderten Namen ist
  das Volksbuch "Histoire des pommerschen Fräuleins
  Kunigunde, welche nach vielen wunderlichen Begebenheiten
  eine Königin geworden". Kunigunde hat auch sieben
  Diener: Marksbein, so stark, dass er in einer Stunde eine
  Menge Bäume im Wald fällt und sie auch noch wegtragen
  will; Vogelschnell, der sich die Beine mit Bändern so
  enge spannt, dass er nur kleine Schritte machen kann,
  sonst würde er Hirsche und Hasen überspringen und nichts
  erlangen; Scharfschütz, der sich die Augen verbunden hat,
  weil er zu hell und das Wildbret vier Meilen weit sieht,
  so dass er auf einen Schuss mehr trifft, als er will, und
  das ganze Land leicht von Wild entblössen könnte;
  Feinohr, der Gras und Kraut wachsen hört; Blasius, der,
  wenn er nur ein wenig bläst, fünfzig Windmühlen treiben
  kann; Saufaus, der einen Teich austrinkt, endlich
  Vielfrass, der viel tausend Brote wegessen kann. Mit
  diesen sieben Dienern besteht Kunigunde, als Mann
  verkleidet, mancherlei Abenteuer. Sie bindet einen
  Drachen, indem Saufaus den Teich, woraus jener seinen
  Durst löscht, austrinkt und Wein hineingiesst, wovon das
  Untier trunken wird. Darnach gewinnt sie einem reichen
  Kaiser seine Schätze ab, indem einer von den sieben die
  jedesmal gemachte Bedingung erfüllt. Vielfrass isst sechs
  Haufen Brots, Saufaus trinkt alles Brunnen- und
  Röhrwasser der Stadt. Auch ein Wettlauf, wie hier, kommt
  vor. Vogelschnell wird von einem starken Trank betäubt
  und schläft ein, als er laufen soll. Der Gegenteil hat
  sich schon dem Ziel genähert, da horcht Feinohr und hört
  den Schlafenden zwei Meilen davon schnarchen; nun schiesst
  Scharfschütz ihm einen Pfeil ins Ohrläppchen, davon
  erwacht er, besinnt sich, rafft sich schnell auf und
  springt so, dass er, den Pfeil noch im Ohr, zuerst am Ziel
  anlangt. Marksbein trägt die gewonnenen Schätze fort;
  sie kommen zu einem Fluss über den sie nicht setzen
  können, weil es an Fahrzeugen fehlt, doch Saufaus trinkt
  ihn weg. Die feindliche Reiterei verfolgt sie, aber
  Blasius erregt einen Sturm, so dass alle Kähne versinken
  und kein Mann übrig bleibt. Die Diener streiten sich
  hernach, jeder will das Beste getan haben. Kunigunde
  beruhigt sie. Verflochten ist das Ganze in eine
  Liebesgeschichte. Kunigunde dient, als Mann verkleidet und
  Felix (= Fortuné) geheissen, dem König von Polen. Ein
  Zauberer ist ihr geneigt, hat ihr die sieben Diener
  zugewiesen, auch ein treffliches redendes Pferd gegeben.
  Sie verliebt sich heimlich in den König, die Königin
  dagegen in sie, und von ihr wird sie wegen verschmähter
  Liebe zu den gefährlichen Abenteuern gezwungen. Die
  Königin klagt sie endlich an, als habe sie Gewalt an ihr
  ausüben wollen. Sie wird zum Tode verurteilt, aber dabei
  kommt ihr Geschlecht an den Tag. Die Königin stirbt an
  Gift, und Kunigunde wird des Königs Gemahlin.
  Mann erkennt aus den älteren Erzählungen und wird es
  durch die neueren Fassungen bestätigt finden, dass das
  Märchen von den Menschen mit den wunderbaren
  Eigenschaften, in mannigfachen Verbindungen auftritt. Die
  wesentlichsten Züge sind:
  A1. Der Held nimmt sie als Diener an, oder A2 verbindet
  sich mit ihnen, da sie seine Tüchtigkeit erkennen. - B.
  Der Held hat ein über Land und Wasser fahrendes
  Wunderschiff gebaut und von seinem Helfer den Befehl
  erhalten, alle ihm Begegnenden aufzunehmen. - C. Der Held
  tut dasselbe auf Anraten seines Begleiters, eines für
  seine Bestattung dankbaren Toten. - D1. Die Gefährten
  helfen die Königstochter im Wettlauf besiegen, - D2.
  Aufgaben des Königs oder der Zauberin erfüllen: Essen,
  Trinken, Hitze aushalten, einen Ring aus dem See holen,
  eine Jungfrau bewachen usw. - D3 ein Heilmittel
  herbeiholen, - D4 die ausbedungene Belohnung forttragen, -
  D5 die Verfolger vernichten, - E eine gefangene
  Königstochter befreien; - F die Gefährten lassen ihn
  nach der Befreiung der Königstochter treulos im Stich. -
  G. Sie streiten miteinander, wem die Jungfrau gehören
  soll. - H. der Held ist eine als Ritter verkleidete
  Jungfrau, in die sich die Königin verliebt.
  Aus Niederösterreich: "Das kunstreiche
  Luftschiff"; der dritte Bruder trifft einen Esser,
  Trinker, Läufer, Schützen, Frierer. - Aus dem Wallis:
  "Die vier lustigen Gesellen"; Baumreisser,
  Läufer, Frostiger, Bläser. Aus Schwaben: "Das
  Schiff, das zu Wasser und zu Lande geht"; Jäger,
  Horcher, Läufer, Zapfenmann. - Norwegisch: Asbjörnsen
  Nr. 79 "Askeladden og de gode Hjælperner";
  Esser, Trinker, Horcher, Scharfsichtiger, Läufer,
  Frostiger. - Schottisch: "The king of Lochlin's three
  daughters". - Irisch: "The queen with the
  speckled dagger"; Schiffbauer und Schütz, Dieb und
  Kletterer, Festhalter und Zauberer. - Französisch:
  "La princesse aux pêches"; Kirchenschieber,
  Horcher, Bläser, Speier, Mann, der Nacht und Tag in der
  Tasche hat, Säbelschwinger. "Jean de l'ours";
  Schiff über Land, Mühlenriecher, Ofenriecher,
  Bergstürzer, Schlossstützer. - Albanesisch: "Le
  pou"; Lausfell erraten, sieben Brüder helfen die
  Königstochter befreien. "Mehmed der Schütze";
  soll die Schöne aus der Feenwelt holen; Steinschieber,
  Wärmer, Esser, Läufer. - Serbokroatisch: Meerriese hilft
  dem Freier der Prinzessin zehn gebratene Ochsen und zehn
  Backöfen voll Brot essen und im Wettlauf siegen. -
  Bulgarisch: Held nach Genuss eines Apfels geboren; Könige
  der Vögel und der Fische; der eine weiss alles, was auf
  der Welt vorgeht, der andre bahnt einen Weg durchs Meer. -
  Tschechisch: Wettlauf mit der Prinzessin; Riesenstark,
  Bläser, Schütz, Scharfsichtiger, Läufer. "Der
  Lange, Bauchige und Scharfäugige"; drei Nächte die
  Prinzessin hüten. "Das Schiff ohne Wasser";
  Läufer, Weitseher, Werfer, Bläser. Tille: Drachenkampf;
  zum Lebenswasser verhelfen Trinker, Esser, Horcher,
  Läufer, Schütz, Hitz- und Frostmann; Scharfsichtiger,
  Dicker; Prinz entführt die Jungfrau auf einem Flugzeug. -
  Grossrussisch: Wettlauf mit der Prinzessin; Baumreisser,
  Schütz, Frostiger, Bläser, Horcher. Afanasjev: Held nach
  dem Genuss eines Fisches geboren, Drachenkampf an der
  Brücke; Esser, Trinker, Schwitzer, Sternseher, Schwimmer.
  Oncukov: Held nach Genuss eines Fisches geboren,
  Drachenkampf; Gesell führt im Löffel Leute übers Meer,
  Hochzeiter, Trinker, Läuferin, Schütz. - Kleinrussisch:
  Langer, Läufer, Hitze- und Frostmann, Dritter; Prinzessin
  drei Nächte bewachen. Suchevyc: Lebenswasser für die
  treulose Schwester geholt mit Sonne, Frost, Durst und
  Hunger. Kolberg: Merkmale der Jungfrau erraten,
  Drachenkampf; Wind, Frost, Hunger. - Aus Ungarn: Held nach
  Genuss eines Fisches geboren; Fresser, Trinker, Frierer,
  Werfer, Läufer, Scharfäugiger; in der neuen Kirche
  fehlen noch Sonne und Mond; Drachenkampf; Hunger, Frost,
  Scharfauge, Läufer, Werfer. - Kleinrussisch: drei Brüder
  nach Genuss eines Fisches geboren; acht Gefährten helfen
  im Dampfbad, essen, trinken, die Jüngste erkennen, die
  Prinzessin aus dem Wasser und der Luft holen. -
  Weissrussisch: Held nach Fischgenuss geboren,
  Drachenkampf; Trinker, Esser, Frostiger, Läufer, Fliege;
  Heu vor der Meerstute und ihrem Fohlen bewacht;
  Torbrecher, Hundefänger, Fresser. - Littauisch: "Von
  der Edelmannstochter, die Soldat wurde"; Läufer,
  Baumausreisser, Schütz, Horcher; die verkleidete
  Prinzessin wird in einen Mann verwandelt wie bei Aarne AT
  514. - Ungarisch: "Wie der arme Schäfer des Kaisers
  Tochter gewonnen hat"; holt Sonne und Mond;
  Durstiger, Vielesser, Frostiger.
  Armenisch: "Der Fischersohn"; der Gatte der
  Froschprinzessin vom Kaiser fortgeschickt, um ein
  Zauberpferd zu holen; Trinker, Esser, Mühlsteinschieber,
  Horcher. - Kürinisch: der jüngste von vierzig Brüdern
  soll dem Drachen die Riesenprinzessin holen; Läufer,
  Steinwerfer, Trinker. - Abchasisch: vier Brüder befreien
  die vom Drachen entführte Schwester, ein Dieb, Maurer,
  Schütz, Greifer. - Grusinisch: "Die Hochzeit von 363
  Brüdern"; der älteste muss dem zwölfköpfigen
  Drachen die Prinzessin des Ostens verschaffen; Horcher,
  Läufer, Schütz, Meisterdieb, Ameisenzähler, Trinker,
  Esser, Träger einer Moschee.
  Bisweilen wird man an die aussergewöhnlichen
  Eigenschaften einzelner Argonauten, den Faustkämpfer
  Polydeukes, die geflügelten Boreaden, den scharfäugigen
  Lynkeus erinnert, oder an die altirischen Mabinogion, wo
  unter den Hofleuten des Königs Arthur ein ausgezeichneter
  Läufer, Scharfsichtiger, Springer, Esser, Trinker,
  Horcher aufgezählt werden.
  
  Variantenverzeichnis
  >> Märchen-Suchdienst
  Der Dummling. Basile/Italien 3,8
  Der Floh. Basile/Italien 1,5
  Sechse kommen durch die ganze Welt. Grimm/KHM 71
  Die sechs Diener. Grimm/KHM 134
  
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