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Schneeweisschen und Rosenrot 426

Märchentyp AT: 426
Grimm KHM: Schneeweisschen und Rosenrot 161


Zwei Mädchen leben mit einem Bären im Wald. Sie befreien eines Tages einen Zwerg aus arger Not, der Schätze stiehlt. Dies wiederholt sich dreimal, und jedesmal werden die Frauen von ihm beschimpft. Der Bär packt den Zwerg, welcher ihn verzaubert hatte. Dieser hilft sich dadurch, dass er dem Bären seine Schätze anbietet, wenn er die Mädchen statt seiner fresse. Doch der Bär geht auf den Handel nicht ein und tötet den Zwerg. Darauf verwandelt sich das Tier zu einem Prinzen.


Anmerkung

 


Literatur

Karlinger, F.: Schneeweisschen und Rosenrot in Sardinien... In: Brüder Grimm Gedenken. Marburg 1963.
Rölleke, H.: Schneeweisschen und Rosenrot. In: Wirkendes Wort 33, 1983. p. 152-163.
Rölleke, H.: Schneeweisschen und Rosenrot. In: Fabula 27, 1986. p. 265-287.


Märchen

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Hinweise

Nach Karoline Stahl, Fabeln, Märchen und Erzählungen für Kinder (Nürnberg 1818 und 1821) S. 206 "Der undankbare Zwerg" von Wilhelm Grimm "nach seiner Weise" erzählt. Schneeweisschen, ein armes Kind, findet im Wald einen Zwerg, der mit seinem Bart in einen gespaltenen Baum eingeklemmt ist; gutherzig holt es eine Schere und macht ihn frei. Der Zwerg zieht hierauf einen Sack mit Geld unter dem Baum hervor und geht, ohne etwas davon zu geben ode rnur zu danken, damit fort. Bald darauf findet Schneeweisschen mit seinem Schwesterchen Rosenrot denselben Zwerg mit Fischfang beschäftigt; sein Bart hatte sich in die Angelschnur verwickelt, und ein Fisch, der angebissen, zog nun das schreiende Männschen ins Wasser. Die Kinder halten es fest, aber Bart und Schnur ist nicht zu entwirren. Schneeweisschen läuft heim, holt die Schere und schneidet die Angelschnur entzwei. Da etwas von dem Bart dabei verloren geht, so murrt der Zwerg darüber, und ohne Dank macht er sich mit einem Sack voll Perlen auf den Weg. Zum dritten Mal befreien ihn die Kinder, als ein Adler ihn auf dem Feld packen und forttragen will. Auch hier geht der Zwerg mit einem Sack voll Edelsteine ohne Klang und Sang fort. Endlich finden sie ihn unter den Tatzen eines Bären; da sagt das falsche Geschöpf: "Lieber Bär, ich gebe dir mein Geld, Perlen und Edelsteine und diese beiden Kinder da, die sind ein besserer Bissen als ich; lass mich nur los!" Der Bär aber kehrt sich nicht daran, frisst den Zwerg und geht seiner Wege. Schneeweisschen und Rosenrot finden nun die Reichtümer des undankbaren Zwergs, tragen sie heim und befreien ihre Eltern und Geschwister aus aller Not. Der Spruch: "Schneeweisschen, Rosenrot, schlägst Dir den Freier tot", der aus einem Volkslied genommen ist, findet sich in einer Erzählung von F. Kind "Das Schmetterlings-Cabinet" in dem Taschenbuch Minerva für das Jahr 1813 S. 27 und mag sich auf das Märchen beziehen.

Flämisch: "Rozenroodje" (die Schwester fehlt; statt des Bären ein Prinz, der von dem boshaften Zwerg in einen Zwerg verwandelt ist). Französisch aus der Bretagne: "Blanche-neige" (und Rose-rouge, Bär). Aus dem Berner Jura: "Blanche-rose et Rose-rouge" (statt des Bären ein Rehbock).

Das Märchen, welches die moralisierende Absicht Sanftmut zu lehren verrät, enthält gleichwohl alte, echte Züge: das Einklemmen unholder Wesen, die zum eigenen Schaden unternommene Befreiung eines solchen, die boshafte Natur des Zwerges, die Entzauberung eines Bären. Vielleicht entstammt es einer französischen Erzählung des 18. Jahrhunderts. Die Namen der beiden Schwestern werden sonst als Eigenschaften ein und derselben Jungfrau erwähnt: BP 1, 166 und 453.


Variantenverzeichnis

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Schneeweisschen und Rosenrot. Grimm/KHM 161


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