Der Eisenhans KHM 136 (1857)
Märchentyp AT: 314, 502
Es war einmal ein König, der hatte einen grossen Wald bei seinem Schloss, darin lief
Wild aller Art herum. Zu einer Zeit schickte er einen Jäger hinaus, der sollte ein Reh
schiessen, aber er kam nicht wieder. "Vielleicht ist ihm ein Unglück
zugestossen", sagte der König, und schickte den folgenden Tag zwei andere Jäger
hinaus, die sollten ihn aufsuchen, aber die blieben auch weg.
Da liess er am dritten Tag alle seine Jäger kommen und sprach: "Streift durch den
ganzen Wald und lasst nicht ab, bis ihr sie alle drei gefunden habt." Aber auch von
diesen kam keiner wieder heim, und von der Meute Hunde, die sie mitgenommen hatten, liess
sich keiner wieder sehen.
Von der Zeit an wollte sich niemand mehr in den Wald wagen, und er lag da in tiefer
Stille und Einsamkeit, und man sah nur zuweilen einen Adler oder Habicht darüber
hinfliegen. Das dauerte viele Jahre, da meldete sich ein fremder Jäger bei dem König,
suchte eine Versorgung und erbot sich, in den gefährlichen Wald zu gehen. Der König aber
wollte seine Einwilligung nicht geben und sprach: "Es ist nicht geheuer darin, ich
fürchte, es geht dir nicht besser als den andern, und du kommst nicht wieder
heraus." Der Jäger antwortete "Herr, ich wills auf meine Gefahr wagen:
von Furcht weiss ich nichts."
Der Jäger begab sich also mit seinem Hund in den Wald. Es dauerte nicht lange, so
geriet der Hund einem Wild auf die Fährte und wollte hinter ihm her; kaum aber war er ein
paar Schritte gelaufen, so stand er vor einem tiefen Pfuhl, konnte nicht weiter, und ein
nackter Arm streckte sich aus dem Wasser, packte ihn und zog ihn hinab. Als der Jäger das
sah, ging er zurück und holte drei Männer, die mussten mit Eimern kommen und das Wasser
ausschöpfen.
Als sie auf den Grund sehen konnten, so lag da ein wilder Mann, der braun am Leib war
wie rostiges Eisen, und dem die Haare über das Gesicht bis zu den Knien herabhingen. Sie
banden ihn mit Stricken und führten ihn fort in das Schloss. Da war grosse Verwunderung
über den wilden Mann, der König aber liess ihn in einen eisernen Käfig auf seinen Hof
setzen und verbot bei Lebensstrafe, die Tür des Käfigs zu öffnen, und die Königin
musste den Schlüssel selbst in Verwahrung nehmen. Von nun an konnte ein jeder wieder mit
Sicherheit in den Wald gehen.
Der König hatte einen Sohn von acht Jahren, der spielte einmal auf dem Hof, und bei
dem Spiel fiel ihm sein goldener Ball in den Käfig. Der Knabe lief hin und sprach:
"Gib mir meinen Ball heraus." "Nicht eher", antwortete der Mann,
"als bis du mir die Türe aufgemacht hast."
"Nein", sagte der Knabe, "das tue ich nicht, das hat der König
verboten", und lief fort. Am andern Tag kam er wieder und forderte seinen Ball. Der
wilde Mann sagte: "Oeffne meine Türe", aber der Knabe wollte nicht. Am dritten
Tag war der König auf die Jagd geritten, da kam der Knabe nochmals und sagte:"Wenn
ich auch wollte, ich kann die Türe nicht öffnen, ich habe den Schlüssel nicht." Da
sprach der wilde Mann: "Er liegt unter dem Kopfkissen deiner Mutter, da kannst du ihn
holen."
Der Knabe, der seinen Ball wiederhaben wollte, schlug alles Bedenken in den Wind und
brachte den Schlüssel herbei. Die Türe ging schwer auf, und der Knabe klemmte sich den
Finger. Als sie offen war, trat der wilde Mann heraus, gab ihm den goldenen Ball und eilte
hinweg. Dem Knaben war angst geworden, er schrie und rief ihm nach: "Ach, wilder
Mann, geh nicht fort, sonst bekomme ich Schläge." Der wilde Mann kehrte um, hob ihn
auf, setzte ihn auf seinen Nacken und ging mit schnellen Schritten in den Wald hinein.
Als der König heim kam, bemerkte er den leeren Käfig und fragte die Königin, wie das
zugegangen wäre. Sie wusste nichts davon, suchte den Schlüssel, aber er war weg. Sie
rief den Knaben, aber niemand antwortete. Der König schickte Leute aus, die ihn auf dem
Felde suchen sollten, aber sie fanden ihn nicht. Da konnte er leicht erraten, was
geschehen war, und es herrschte grosse Trauer an dem königlichen Hof. Als der wilde Mann
wieder in dem finstere Wald angelangt war, so setzte er den Knaben von den Schultern herab
und sprach zu ihm: "Vater und Mutter siehst du nicht wieder, aber ich will dich bei
mir behalten, denn du hast mich befreit, und ich habe Mitleid mit dir. Wenn du alles tust,
was ich dir sage, so sollst dus gut haben. Schätze und Gold habe ich genug und mehr
als jemand in der Welt." Er machte dem Knaben ein Lager von Moos, auf dem er
einschlief, und am andern Morgen führte ihn der Mann zu einem Brunnen und sprach:
"Siehst du, der Goldbrunnen ist hell und klar wie Kristall: du sollst dabeisitzen und
acht haben, dass nichts hineinfällt, sonst ist er verunehrt. Jeden Abend komme ich und
sehe, ob du mein Gebot befolgt hast."
Der Knabe setzte sich an den Rand des Brunnens, sah, wie manchmal ein goldner Fisch,
manchmal eine goldne Schlange sich darin zeigte, und hatte acht, dass nichts hineinfiel.
Als er so sass, schmerzte ihn einmal der Finger so heftig, dass er ihn unwillkürlich in
das Wasser steckte. Er zog ihn schnell wieder heraus, sah aber, dass er ganz vergoldet
war, und wie grosse Mühe er sich gab, das Gold wieder abzuwischen, es war alles
vergeblich. Abends kam der Eisenhans zurück, sah den Knaben an und sprach: "Was ist
mit dem Brunnen geschehen?"
"Nichts, nichts", antwortete er und hielt den Finger auf den Rücken, dass er
ihn nicht sehen sollte. Aber der Mann sagte: "Du hast den Finger in das Wasser
getaucht: diesmal mags hingehen, aber hüte dich, dass du nicht wieder etwas
hineinfallen lässt."
Am frühsten Morgen sass er schon bei dem Brunnen und bewachte ihn. Der Finger tat ihm
wieder weh, und er fuhr damit über seinen Kopf, da fiel unglücklicherweise ein Haar
herab in den Brunnen. Er nahm es schnell heraus, aber es war schon ganz vergoldet. Der
Eisenhans kam und wusste schon, was geschehen war. "Du hast ein Haar in den Brunnen
fallen lassen", sagte er, "ich will dirs noch einmal nachsehen, aber wenns zum
drittenmal geschieht, so ist der Brunnen entehrt, und du kannst nicht länger bei mir
bleiben."
Am dritten Tag sass der Knabe am Brunnen, und bewegte den Finger nicht, wenn er ihm
noch so weh tat. Aber die Zeit ward ihm lang, und er betrachtete sein Angesicht, das auf
dem Wasserspiegel stand. Und als er sich dabei immer mehr beugte, und sich recht in die
Augen sehen wollte, so fielen ihm seine langen Haare von den Schultern herab in das
Wasser. Er richtete sich schnell in die Höhe, aber das ganze Haupthaar war schon
vergoldet und glänzte wie eine Sonne. Ihr könnt denken, wie der arme Knabe erschrak. Er
nahm sein Taschentuch und band es um den Kopf, damit es der Mann nicht sehen sollte. Als
er kam, wusste er schon alles und sprach: "Binde das Tuch auf." Da quollen die
goldenen Haare hervor, und der Knabe mochte sich entschuldigen, wie er wollte, es half ihm
nichts. "Du hast die Probe nicht bestanden und kannst nicht länger hier bleiben. Geh
hinaus in die Welt, da wirst du erfahren, wie die Armut tut. Aber weil du kein böses Herz
hast und ichs gut mit dir meine, so will ich dir eins erlauben: wenn du in Not
gerätst, so geh zu dem Wald und rufe "Eisenhans", dann will ich kommen und dir
helfen. Meine Macht ist gross, grösser als du denkst, und Gold und Silber habe ich im
Überfluss."
Da verliess der Königssohn den Wald und ging über gebahnte und ungebahnte Wege
immerzu, bis er zuletzt in eine grosse Stadt kam. Er suchte da Arbeit, aber er konnte
keine finden und hatte auch nichts erlernt, womit er sich hätte forthelfen können.
Endlich ging er in das Schloss und fragte, ob sie ihn behalten wollten. Die Hofleute
wussten nicht, wozu sie ihn brauchen sollten, aber sie hatten Wohlgefallen an ihm und
hiessen ihn bleiben. Zuletzt nahm ihn der Koch in Dienst und sagte, er könnte Holz und
Wasser tragen und die Asche zusammenkehren. Einmal, als gerade kein anderer zur Hand war,
hiess ihn der Koch die Speisen zur königlichen Tafel tragen, da er aber seine goldenen
Haare nicht wollte sehen lassen, so behielt er sein Hütchen auf. Dem König war so etwas
noch nicht vorgekommen, und er sprach: "Wenn du zur königlichen Tafel kommst, musst
du deinen Hut abziehen."
"Ach Herr", antwortete er, "ich kann nicht, ich habe einen bösen Grind
auf dem Kopf." Da liess der König den Koch herbeirufen, schalt ihn und fragte, wie
er einen solchen Jungen hätte in seinen Dienst nehmen können; er sollte ihn gleich
fortjagen. Der Koch aber hatte Mitleiden mit ihm und vertauschte ihn mit dem
Gärtnerjungen. Nun musste der Junge im Garten pflanzen und begiessen, hacken und graben,
und Wind und böses Wetter über sich ergehen lassen.
Einmal im Sommer, als er allein im Garten arbeitete, war der Tag so heiss, dass er sein
Hütchen abnahm und die Luft ihn kühlen sollte. Wie die Sonne auf das Haar schien,
glitzte und blitzte es, dass die Strahlen in das Schlafzimmer der Königstochter fielen
und sie aufsprang, um zu sehen, was das wäre. Da erblickte sie den Jungen und rief ihn
an: "Junge, bring mir einen Blumenstrauss." Er setzte in aller Eile sein
Hütchen auf, brachte wilde Feldblumen ab und band sie zusammen. Als er damit die Treppe
hinaufstieg, begegnete ihm der Gärtner und sprach: "Wie kannst du der Königstochter
einen Strauss von schlechten Blumen bringen? Geschwind hole andere, und suche die
schönsten und seltensten aus."
"Ach nein", antwortete der Junge, "die wilden riechen kräftiger und
werden ihr besser gefallen." Als er in ihr Zimmer kam, sprach die Königstochter:
"Nimm dein Hütchen ab, es ziemt sich nicht, dass du ihn vor mir aufbehältst."
Er antwortete wieder: "Ich darf nicht, ich habe einen grindigen Kopf." Sie griff
aber nach dem Hütchen und zog es ab, da rollten seine goldenen Haare auf die Schultern
herab, dass es prächtig anzusehen war. Er wollte fortspringen, aber sie hielt ihn am Arm
und gab ihm eine Handvoll Dukaten. Er ging damit fort, achtete aber des Goldes nicht,
sondern er brachte es dem Gärtner und sprach: "Ich schenke es deinen Kindern, die
können damit spielen."
Den andern Tag rief ihm die Königstochter abermals zu, er sollte ihr einen Strauss
Feldblumen bringen, und als er damit eintrat, grapste sie gleich nach seinem Hütchen und
wollte es ihm wegnehmen, aber er hielt es mit beiden Händen fest. Sie gab ihm wieder eine
Handvoll Dukaten, aber er wollte sie nicht behalten und gab sie dem Gärtner zum Spielwerk
für seine Kinder. Den dritten Tag gings nicht anders, sie konnte ihm sein Hütchen nicht
wegnehmen, und er wollte ihr Gold nicht.
Nicht lange danach ward das Land mit Krieg überzogen. Der König sammelte sein Volk
und wusste nicht, ob er dem Feind, der übermächtig war und ein grosses Heer hatte,
Widerstand leisten könnte. Da sagte der Gärtnerjunge: "Ich bin herangewachsen und
will mit in den Krieg ziehen, gebt mir nur ein Pferd." Die andere lachten und
sprachen: "Wenn wir fort sind, so suche dir eins: wir wollen dir eins im Stall
zurücklassen." Als sie ausgezogen waren, ging er in den Stall und zog das Pferd
heraus; es war an einem Fuss lahm und hickelte hunkepuus, hun-, kepuus. Dennoch setzte er
sich auf und ritt fort nach dem dunkeln Wald. Als er an den Rand desselben gekommen war,
rief er dreimal "Eisenhans" so laut, dass es durch die Bäume schallte. Gleich
darauf erschien der wilde Mann und sprach: "Was verlangst du?"
"Ich verlange ein starkes Ross, denn ich will in den Krieg ziehen." "Das
sollst du haben und noch mehr, als du verlangst." Dann ging der wilde Mann in den
Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte
ein Ross herbei, das schnaubte aus den Nüstern und war kaum zu bändigen. Und hinterher
folgte eine grosse Schar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten
in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das
andere und ritt vor der Schar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein
grosser Teil von des Königs Leuten gefallen, und es fehlte nicht viel, so mussten die
übrigen weichen.
Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schar heran, fuhr wie ein Wetter über die
Feinde und schlug alles nieder, was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der
Jüngling sass ihnen auf dem Nacken und liess nicht ab, bis kein Mann mehr übrig war.
Statt aber zu dem König zurückzukehren, führte er seine Schar auf Umwegen wieder zu dem
Wald und rief den Eisenhans heraus. "Was verlangst du?" fragte der wilde Mann.
"Nimm dein Ross und deine Schar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd
wieder." Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen
Pferd heim.
Als der König wieder in sein Schloss kam, ging ihm seine Tochter entgegen und
wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. "Ich bin es nicht, der den Sieg davongetragen
hat", sprach er, "sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schar zu Hilfe
kam." Die Tochter wollte wissen, wer der fremde Ritter wäre, aber der König wusste
es nicht und sagte: "Er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder
gesehen." Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen; der lachte aber
und sprach: "Eben ist er auf seinem dreibeinigen Pferd heim gekommen, und die andern
haben gespottet und gerufen: "Da kommt unser Hunkepuus wieder an." Sie fragten
auch: "Hinter welcher Hecke hast du derweil gelegen und geschlafen?" Er sprach
aber: "Ich habe das Beste getan, und ohne mich wäre es schlecht gegangen." Da
ward er noch mehr ausgelacht."
Der König sprach zu seiner Tochter: "Ich will ein grosses Fest ansagen lassen,
das drei Tage währen soll, und du sollst einen goldenen Apfel werfen: vielleicht kommt
der Unbekannte herbei." Als das Fest verkündet war, ging der Jüngling hinaus zu dem
Wald und rief den Eisenhans. "Was verlangst du?" fragte er. "Dass ich den
goldenen Apfel der Königstochter fange."
"Es ist so gut, als hättest du ihn schon", sagte Eisenhans, "du sollst
auch eine rote Rüstung dazu haben und auf einem stolzen Fuchs reiten." Als der Tag
kam, sprengte der Jüngling heran, stellte sich unter die Ritter und ward von niemand
erkannt. Die Königstochter trat hervor und warf den Rittern einen goldenen Apfel zu, aber
keiner fing ihn als er allein, aber sobald er ihn hatte, jagte er davon.
Am zweiten Tag hatte ihn Eisenhans als weissen Ritter ausgerüstet und ihm einen
Schimmel gegeben. Abermals fing er allein den Apfel, verweilte aber keinen Augenblick,
sondern jagte damit fort. Der König ward bös und sprach: "Das ist nicht erlaubt, er
muss vor mir erscheinen und seinen Namen nennen." Er gab den Befehl, wenn der Ritter,
der den Apfel gefangen habe, sich wieder davonmachte, so sollte man ihm nachsetzen, und
wenn er nicht gutwillig zurückkehrte, auf ihn hauen und stechen.
Am dritten Tag erhielt er vom Eisenhans eine schwarze Rüstung und einen Rappen und
fing auch wieder den Apfel. Als er aber damit fortjagte, verfolgten ihn die Leute des
Königs, und einer kam ihm so nahe, dass er mit der Spitze des Schwertes ihm das Bein
verwundete. Er entkam ihnen jedoch, aber sein Pferd sprang so gewaltig, dass der Helm ihm
vom Kopf fiel, und sie konnten sehen, dass er goldene Haare hatte. Sie ritten zurück und
meldeten dem König alles.
Am andern Tag fragte die Königstochter den Gärtner nach seinem Jungen. "Er
arbeitet im Garten; der wunderliche Kauz ist auch bei dem Fest gewesen und erst gestern
abend wiedergekommen; er hat auch meinen Kindern drei goldene Äpfel gezeigt, die er
gewonnen hat." Der König liess ihn vor sich fordern, und er erschien und hatte
wieder sein Hütchen auf dem Kopf. Aber die Königstochter ging auf ihn zu und nahm es ihm
ab, und da fielen seine goldenen Haare über die Schultern, und es war so schön, dass
alle erstaunten. "Bist du der Ritter gewesen, der jeden Tag zu dem Fest gekommen ist,
immer in einer andern Farbe, und der die drei goldenen Äpfel gefangen hat?" fragte
der König. "Ja", antwortete er, "und da sind die Äpfel", holte sie
aus der Tasche und reichte sie dem König. "Wenn Ihr noch mehr Beweise verlangt, so
könnt Ihr die Wunde sehen, die mir Eure Leute geschlagen haben, als sie mich verfolgten.
Aber ich bin auch der Ritter, der Euch zum Sieg über die Feinde geholfen hat."
"Wenn du solche Taten verrichten kannst, so bist du kein Gärtnerjunge; sage mir,
wer ist dein Vater?" "Mein Vater ist ein mächtiger König und Goldes habe ich
die Fülle, und soviel ich nur verlange." "Ich sehe wohl", sprach der
König, "ich bin dir Dank schuldig, kann ich dir etwas zu Gefallen tun?"
"Ja", antwortete er, "das könnt Ihr wohl, gebt mir Eure Tochter zur
Frau." Da lachte die Jungfrau und sprach: "Der macht keine Umstände, aber ich
habe schon an seinen goldenen Haaren gesehen, dass er kein Gärtnerjunge ist"; ging
dann hin und küsste ihn.
Zu der Vermählung kam sein Vater und seine Mutter und waren in grosser Freude, denn
sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, ihren lieben Sohn wiederzusehen. Und als sie an
der Hochzeitstafel sassen, da schwieg auf einmal die Musik, die Türen gingen auf und ein
stolzer König trat herein mit grossem Gefolge. Er ging auf den Jüngling zu, umarmte ihn
und sprach: "Ich bin der Eisenhans, und war in einen wilden Mann verwünscht, aber du
hast mich erlöst. Alle Schätze, die ich besitze, die sollen dein Eigentum sein."
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